Nach über 20 Jahren gelang es unserer Jugendabteilung endlich wieder ein Zeltlager auszurichten. Vom 04.08.-09.08.2024 sollte unsere vorübergehende Heimat in Heimbuchenthal sein. Unter dem weitem Himmelszelt, fernab der Hektik des Alltags, sollten sechs Tage voller Spiel, Spaß und Abenteuer, begleitet von einem engagierten Betreuerteam und motivierten Teilnehmern, unsere Herzen für immer prägen. Schon die Abfahrt am Sonntagmorgen markierte den Beginn eines unvergesslichen Erlebnisses.
Sonntag, 04.08.: Der Startschuss
Um 10.00 Uhr trafen sich die Betreuer und Aufbauhelfer am Reifenberg und um 11.00 Uhr startete der Tross nach Heimbuchenthal, einem Ort, wo die Natur und das Miteinander ihre ganz eigene Magie entfalten sollten. Ein besonderer Dank geht an Dieter May und Gerry Goll für den Transfer und die Bereitstellung seines Anhängers sowie Manuel Reis-Pacheco für die Bereitstellung des Busses. Zudem bedanken wir uns ganz herzlich beim TV Wörth für das zur Verfügung gestellte Equipment sowie Ute und Anna Teitscheid für ihre tatkräftige Unterstützung.
Das Betreuerteam, bestehend aus Frank Bauer, Martin Feyh, Alexander May, Jan Matjak, Jannis Portka und Anna Teitscheid, war bestens vorbereitet und leitete den Aufbau des Lagers. Auch konnte Marcel Schaab es sich einrichten, am ersten Tag Unterstützungshilfe zu leisten. Mit der Sonne über den Köpfen und dem Wind im Rücken, erreichten wir unser Lager und schon bald sollte die Stille der Natur durch frohes Kinderlachen ersetzt werden. Der Aufbau der Zelte und die Einrichtung des Versorgungsraumes sowie die Gestaltung des Lagergeländes gelangen zügig und komplikationslos.
Nach der Ankunft der Kinder um 16 Uhr wurden die Zelte bezogen und die Betreuer zugeteilt. Im Anschluss und erfüllt von Neugier auf das Unbekannte, erkundeten unsere jungen Abenteurer die Umgebung, erprobten sich an den vorhandenen Spielgelegenheiten und ließen sich von der schier unendlichen Weite des Geländes inspirieren.
Als der Abend herabsank und die Welt in ein sanftes Dämmerlicht tauchte, erfüllte der Duft von Schinkennudeln sowie der vegetarischen Variante die Luft. Während die Nacht hereinbrach und die Dunkelheit das Lager umhüllte stand bereits das erste Wochen-Highlight auf dem Programm: ein neuerlicher Auftritt unseres Vereinsbardens Gottfried Hoffmann, der nach 22 Jahren wieder mit seiner Gitarre am Lagerfeuer in Erscheinung treten konnte. Gemeinsam stimmten wir in die vertrauten Melodien ein. Mit echten Klassikern wie „Die Rot-Weiße Fahne“ oder „Stark wie noch nie“, aber auch neuen Liedvariationen wusste Goffy zu überzeugen und sorgte für eine stimmungsvolle Atmosphäre. Doch eines dieser Lieder, einst lautstark am Lagerfeuer besungen, schien nicht mehr in unsere heutige Zeit zu passen. Ein leiser Nachhall der
Vergangenheit, der uns nachdenklich stimmte – mehr hierzu ist dem Bericht vom Donnerstag zu entnehmen.
Im Anschluss an die Gesangseinlage verweilten die Kinder noch kurz am Lagerfeuer, bevor es zum Schlafen in die Zelte gehen sollte. Zum Schlafen kamen unsere Kinder aber noch eine ganze Weile nicht, zumindest nicht in dieser ersten Nacht, da die Aufregung wohl noch sehr groß war und es sich einige zum Ziel erklärten, „die Nacht durchmachen“ zu wollen. Dies gelang dann letztlich doch nicht, denn so gegen Mitternacht kam der Zeltplatz dann doch so langsam zur Ruhe. Da wir anderen Betreuer von Anna mit Gruselgeschichten angefüttert wurden, u.a. es gäbe Kinder, die bereits um 05.00 Uhr morgens aufstehen würden, gingen wir schließlich auch kurz nach Mitternacht schlafen.
Die Nacht brachte auch ihre Wachen mit und es stellten sich zwei tapfere Mütter, Aylin Gunduz-Taskiran und Celine Acar, zur Verfügung. Nach kurzer Einweisung über den Aufgabenbereich einer Nachtwache, wurden sie mit dem traditionellen Fahne-Bewachen bei einem Überfall und der Sorge um das Feuer vertraut gemacht. Hieran folgte eine angeregte Diskussion über mögliche Motive von Menschen, die einen Überfall planen, aber das ist wohl eine andere Geschichte 😊 Topsolide brachten unsere Nachtwächter ihre Aufgabe über die Ziellinie, bis Frank sie am nächsten Morgen um 05.00 Uhr ablöste. Danke Frank, für deinen heroischen täglichen frühmorgendlichen Einsatz – es war sicherlich nicht immer festlich!
Montag, 05.08.: Spiele und Teamgeist
Bei der Vorbereitung des Frühstücks erwartete uns am nächsten Morgen eine Überraschung: ein Siebenschläfer hatte sich in der unverschlossenen Küche eingenistet und suchte nach Futter. Wie sich im Wochenverlauf herausstellte, lebt er wohl im Dachgeschoss der Versorgungshütte und mit zunehmender Dauer traute er sich auch immer häufiger, sich den Kindern zu präsentieren. Wir tauften ihn Eugen und versuchten uns möglichst rücksichtsvoll ihm gegenüber zu verhalten.
Nachdem die Kinder sich entgegen Annas Gruselgeschichten erst spät in den Zelten regten, startete unser Frühsportgramm mit etwas Verzögerung. Jannis übernahm dankenswerterweise und stets mit einem charmanten Lächeln im Gesicht das morgendliche Bewegungstraining in dieser Woche und moderierte dies – nachdem wir auch ihn weckten – äußerst souverän ab. Unter muskalischer Begleitung des, v.a. bei holländischen Fußballfans während der EM sehr beliebten Schlagers „Links, Rechts“ wurden unsere Kinder schnell munter. Im Anschluss an das Frühstück hatten die Kinder Freizeit, die sie natürlich mit Ballspielen verbrachten, während die Betreuer den Lagerbestand überprüften und weitere Einkäufe planten.
Der Vormittag führte uns hinab ins Tal zum Soccer-Court und stand ganz im Zeichen eines Fußballturniers, wonach gemischte Teams aus den jeweiligen Zelten gegeneinander antragen. Der Siegespreis? Ein kostenloses Getränk, das den Triumph noch süßer machen sollte.
Nach einem Snack mit frischen Obst und Kuchen sowie weiteren Spielrunden oder aber dem Erproben des Spielplatzes auf der gegenüberliegenden Bachseite ging es zurück zum Lager, wo die Kinder mit liebevoll belegten Broten von einem gut gelaunten Chefkoch empfangen wurden, der den Geräuschen des Waldes lauschte. Der Nachmittag bot erneut Zeit für freie Spiele und Erkundungen. V.a. Fußballspielen und Königsfrei waren hier die präferierte Wahl der Kinder.
Das Abendessen bestand aus einem äußerst delikaten (aber für manche Kinder zu stark gewürztem) Chili sin Carne. Das älteste Zelt, unter der Leitung von Jannis, bereitete im Anschluss hieran eine geheimnisvolle Nachtwanderung für die Jüngeren vor. Doch bevor die Dunkelheit ihre Geheimnisse preisgeben sollte, kam eine spontane Idee auf und es wurde ein neues Spiel eingeführt: Fußballtennis-Rundlauf, was sich von da an als unerwarteter Game Changer herausstellen sollte! Eigentlich sollte das Spiel nur kurz mit den Größeren ausprobiert werden, was sich dann im weiteren Wochenverlauf zu einem absoluten Lagerhit entwickelte.
Mit Einbruch der Dunkelheit versammelten sich alle am Lagerfeuer und wir begannen mit unserer Nachtwanderung, die hervorragend organisiert war und sogar mit kleineren Mutproben versehen wurde. Bei der Vorbereitung und Durchführung taten sich v.a. Jonas, Ricardo, Samuel, Mika und Finn hervor. Die letzteren beiden mussten uns leider aufgrund einer Erkrankung vorzeitig verlassen. Dennoch ein Dank an euch alle, wie ihr – trotz Handyverzichts – die Woche gemeistert habt: Respekt! Alle erhielten Aufgaben, bspw. Kapitän der altersgemischten Teams, Co-Beaufsichtigung der jüngeren Kinder, Vorbereitung einzelner Event, usw; ihr habt das überragend gemanagt und die Kleinen haben mit Stolz zu euch aufgeblickt. Nach der Nachtwanderung verweilten wir noch kurz am Lagerfeuer, bis es dann für die Kinder in die Zelte ging. Die Nacht verlief deutlich ruhiger, als die davor. Die Betreuer gönnten sich noch in der Feuerglut gebackenen Knoblauch, stilecht serviert von der Schaufel. Die Nachtwache wurde übernommen von: Sandra Kajetan und Sabine Lenk.
Dienstag, 06.08.: Kreativität und Abenteuer
Nach dem Frühsport mit Jannis, welcher rhythmisch durch „Jump Jump“ von Kris Kross begleitet wurde, stand das Frühstück an. Das Zelt 5, also die Älteren, mussten von den Jüngeren erstmal geweckt werden. Zwar durften die 5er abends etwas länger wachbleiben, aber dann muss man morgens halt trotzdem aufstehen, denn es gibt ja viel zu tun. Jannis, als Zeltbetreuer der 5er, erhielt hier von Alex eine Einweisung, wie das übliche Weckprocedere bei den 80er- und 90er-Jahrgängen durchgeführt wurde. Anhand lauter musikalischer Untermalung und einer Tanzeinlage um das 5er-Zelt herum, führte dies schließlich zum erwünschten Ergebnis.
Als Programmpunkt stand heute Floßbau an. Jeweils ein Zelt sollte mit im Wald vorhandenen Materialien unter Zuhilfenahme einer Kordel ein Floß bauen, welches dann im späteren Tagesverlauf prämiert wurde. Optik, Stabilität und Schnelligkeit wurden hierzu als Kriterien angeführt. Das Zelt 4 teilte sich hierbei in zwei Gruppen auf, da sie unterschiedliche konzeptionelle Ansätze verfolgten. Während des Mittagessens wurde die Bewertung hinsichtlich Optik und Stabilität durchgeführt, wobei sich das Zelt „4.2“ durchsetzte. Der stabile Rumpf mit dem Mast und der begrünten Oberfläche überzeugte die Jury schlussendlich.
Nach dem Mittagessen ging es wieder ins Tal an den Bach, um die Flöße auf deren Schnelligkeit zu testen. Nach einem spannenden Rennen mit mehreren Führungswechseln konnte Zelt „4.1“ sich mit einem deutlichen Vorsprung bis kurz vor der Ziellinie schon als Sieger wähnen. Allerdings wurde ihnen die zu geringe Strömung auf den letzten zehn Metern zum Verhängnis. Denn ausgerechnet hier blieben die beiden etwas zu groß geratenen Querbalken an zwei Steinen im Bachbett hängen, wodurch das Floß eine Menge Geschwindigkeit verlor. So gelang es unseren Jüngsten, mit einem sehr spartanischen Floßkonzept, das Rennen noch kurz vor der Ziellinie für sich zu entscheiden. Nach der Rückkehr auf den Zeltplatz wurde wieder fleißig Fußballtennis-Rundlauf gespielt. Bemerkenswert hierbei war, wie rücksichtsvoll und fair sich alle Kinder unterschiedlichster Altersgruppen beteiligten.
Zum Abendessen wurde gegrillt, hier wurde der Koch von unserem Gastbetreuer Giuliano Mele beim Brötchenaufschneiden unterstützt. Der Abend bot mit einem entspannten Witzemarathon am Lagerfeuer eine gesellige Atmosphäre… bis um ca. 22.00 Uhr ein ungewöhnliches Pfeifen im Wald zu hören war. Zunächst dachten wir, dass das Geräusch vom naheliegenden Trainingsplatz des TSV Heimbuchenthal kam. Doch die Geräusche verstummten nicht, sondern traten nun aus verschiedenen Richtungen und gehäuft auf. Und plötzlich knallte ein Böller und da war allen klar: ÜBERFALL!!!!
Sofort teilten sich Betreuer und Kinder in unterschiedliche Gruppen auf und machten sich auf die Suche nach den Eindringlingen. Die jüngeren Kinder wendeten mit dem Chefkoch die Taktik der „Katzenwache“ an – eine Begrifflichkeit aus dem Königsfrei-Spiel der Kinder, wonach man sich direkt an der Fahne positionierte, um abzuwarten bis die Räuber kommen und diese dann abzufangen. Dies stellte sich rückblickend betrachtet auch als gute Entscheidung heraus, denn Manu Fecher war schon innerhalb der ersten Minuten mit einem fintenreichen Manöver den suchenden Gruppen entkommen und erreichte schon fast die Fahne. Mit vereinten Kräften gelang es den „Katzenwächtern“ Manu einzufangen und ins Gefängnis ans Lagerfeuer zu bringen. Es benötigte alle Katzenwachen-Kinder um ihn zu stoppen! Kurz danach wurden die weiteren Eindringlinge von den Such-Gruppen entdeckt und Nikita Pfundt versuchte mit einem Vollsprint hangabwärts zu entkommen. Motorisch geschickt, denn jeder Ü30-Räuber wäre hier sicherlich gestürzt. Doch auch Nikita konnte durch das Geschick und die Teamarbeit der Kinder eingefangen werden. Der dritte Räuber (Patrick Ziegler) ergab sich freiwillig, da er einer Patrouille auf matschigem und abschüssigem Geläuf wortwörtlich in die Arme rutschte. Nach einem kurzen Verhör der bereits gefangenen Eindringlinge am Lagerfeuer verunsicherten uns diese, mit den Worten: „Die anderen 15 findet ihr nie!“ Hieraufhin setzten wir eine zweite Patrouillenrunde an. Womit wir nicht gerechnet hatten: Basti Ringlstetter hatte richtig Bock auf den Überfall! Weder der Elektrozaun der Pferdekoppel, noch das gefühlt 20 Meter lange Brennessel-Feld konnten ihn aufhalten. Doch unsere aufmerksam suchenden Kinder schlossen auch diese Möglichkeiten nicht aus und konnten den übermotivierten Räuber enttarnen und gefangen nehmen. Um den letzten Räuber (Andi Brand) einzufangen, griffen wir auf die Antizipationsfähigkeiten seines Neffen Jannis zurück. Die Kinder versteckten sich um, dem Gauner aufzulauern. Ben versteckte sich hinter dem Anhänger womit Andi nicht gerechnet hatte und dem Jungen verdutzt vor die Füße lieft. Geschafft!!! Alle Räuber waren gefangen und der Überfall konnte bei geselligem Plausch zwischen Betreuern und Eindringlingen, aber auch sichtlich aufgeregten Kindern als beendet erklärt werden.
Gemeinsam wurde nochmals die FSV-Hymne gesungen und für die Kinder begann im Anschluss die Bettruhe. Danke nochmals an unsere AH, die sich mit diesem inszenierten Überfall mutmaßlich auf lange Zeit im Gedächtnis der Kinder verewigt haben. Als Belohnung gab es noch einen echten mediterranen Räuber-Schmauß, natürlich wieder stilecht auf der Lagerfeuer-Schaufel serviert. Zu hopfighaltigem Gebräu servierten wir Sucuk mit Zwiebeln und Knoblauch sowie italienische Ofenkartoffeln.
Mittwoch, 07.08.: Besuchstag und Olympiade
Die übliche Morgenroutine, bestehend aus zeitverzögertem Erwachen, Frühsport nach Wecken des Sportbeauftragten und Frühstück, wurde mittlerweile gewohnt und ereignisarm durchgezogen. Heute stand der Besuchstag unserer Jüngsten und weiteren am Lagerleben Interessierten an. Dieses Angebot richtete sich v.a. an jene, die aufgrund ihres Alters und/oder ihrer Motivation sich nicht vollständig für eine Teilnahme am Zeltlager entscheiden konnten bzw. wollten. Daher erhielten diese Kinder die Gelegenheit, zu einem Schnuppertag in der Zeit von 10.00-16.00 Uhr, erste Zeltlagererfahrungen zu sammeln. Bis zum Mittagessen konnten die Neuen sich auf dem Zeltplatz und mit den anderen Kindern erproben, v.a. der Fußballtennis-Rundlauf erfreute sich auch hier höchster Beliebtheit. Das Spiel wurde seit der Erprobung in fast jeder freien Minute von Jung und Alt gespielt. Es gab mitunter auch Spielrunden bei denen das komplette Camp involviert war und auch die Betreuer erfreuten sich über einen Finalsieg und entwickelten kleinere Rivalitäten. Dennoch wurde auch äußerst rücksichtsvoll und fair gespielt, so dass jeder die Gelegenheit hatte zu gewinnen, was u.a. sogar den Jüngsten gelang! So wurden die großen Jungs für die Kleinen zu regelrechten Helden, weil sie nicht nur mitspielen durften, sondern auch motiviert und angefeuert wurden. Dieses Spiel war ein ganz wichtiger Faktor für einen wunderbaren Zusammenhalt in der ganzen Woche. Als weiteres vereinendes Spiel, allerdings nur für die jüngere Generation, war das Spiel Königsfrei hoch im Kurs. Hier gab es einen Fänger und viele Gesuchte, die den Zielpunkt erreichen und abklatschen mussten ohne vom Fänger entdeckt zu werden. Wenn der Fänger den Startpunkt nicht wirklich verließ, wurde er von den brüskierten Gesuchten angemahnt, dass er „Katzenwache“ betreiben würde. Da die Kinder dieses Spiel bereits an den Vortagen schon einige Male spielten, hatte uns die Katzenwachen-Taktik sicherlich einen großen Vorteil beim Überfall verschafft.
Nach dem Mittagessen war der Zeitpunkt gekommen, um eine Lagerolympiade zu veranstalten. Als weiteren Gastbetreuer durften wir heuer Manuel Reis-Pacheco begrüßen, der sich direkt an den Planungen und der Umsetzung der Olympiade beteiligte. Insgesamt konnten sechs Stationen angeboten werden, in denen altersgemischte Teams unterschiedliche Fähigkeiten unter Beweis stellen mussten. Üblicherweise wurden die Teams von den ältesten Kollegen als Kapitäne angeführt. Nachdem nun aber Mika und Finn nicht mehr dabei sein konnten, rückten Eryk und Ben als Kapitäne nach. Die einzelnen Stationen beinhalteten Geschicklichkeitsspiele wie Zielschießen, Dosenwerfen, Becher stapeln oder einen am Hintern herunterhängenden Stift in einen Flaschenhals zu bugsieren. Weitere Stationen waren der sogenannte Wasserlauf, von wo aus innerhalb von zehn Minuten mit einem Putzschwamm Wasser von einem Eimer in den Zieleimer transportiert werden musste. Zuletzt konnten die Teams noch mit einer Gedächtnisleistung punkten, indem sie sich 20 Lagergegenstände, die unter einem Schlafsack versteckt waren, merken mussten und möglichst vollständig benannt werden sollten. Im Gesamtwettbewerb gelang es dem Team von Ben mit seiner jungen Truppe die beste Teamleistung zu erzielen. Nach der Olympiade gab es wiederum den obligatorischen Obst- und Kuchensnack für alle und um 16.00 Uhr verließen uns die Besuchskinder dann auch schon wieder, nach einer sehr kurzweiligen Zeit. Den Rest des Nachmittags beschäftigten sich unsere Kinder dann wieder mit Fußballtennis-Rundlauf – womit auch sonst 😊
Zum Abendessen gab es dann eine Hähnchen-Paella die, entgegen aller Erwartungen, hervorragend bei den Kindern und den Erwachsenen ankam. Den Abend ließen wir dann am Lagerfeuer gemütlich mit Stockbrot ausklingen. Als Mitternachtssnack erhielten die Nachtwachen Stefan Malinski und Felix Siebentritt sowie die verbliebenen Betreuer Lakefleisch auf Putenbasis.
Donnerstag, 08.08.: Der große Auftritt
Der letzte richtige Zeltlagertag begann dann wieder mit dem Weckprocedere, Frühstück und Frühsport. Mittlerweile auch ein sehr beliebtes Spiel bei den Kindern war „Werwölfe“ – ein Kartenspiel, wobei den Kindern unterschiedliche Rollen zugewiesen werden und sie gemeinschaftlich versuchen müssen, die „Bösen“, also die Werwölfe, zu enttarnen.
Als Tagesaufgabe waren die Vorbereitungen für den großen Lagerfeuerabend vorgesehen. Jedes Zelt sollte eine eigene Aufführung vorbereiten und am Abend vor der Gruppe präsentieren. Die Aufregung und Vorfreude waren gleichermaßen groß. Während die einen eifrig mit Diskutieren, Choreografieren und Proben beschäftigt waren, nutzten andere Zelte wiederum die Gelegenheit der üblichen Spielideen – Fußballtennis-Rundlauf und Königsfrei. Jedes Zelt teilte sich seine Zeit unterschiedlich ein und auch wir als Betreuer konnten ein paar Zeitfenster zum Proben finden: seid gespannt!
Nach dem Mittagessen waren die meisten Zelte insofern vorbereitet, dass sie zumindest eine Idee hatten, wie der abendliche Auftritt aussehen sollte. Ab da wurde es ernst und mit dem Proben begonnen, unterstützt durch die jeweiligen Zeltbetreuer, schließlich sollte der Bedarf an Equipment bzw. die Umsetzung der Aufführung am Lagerfeuer möglich werden. Während die Großen vor dem Abendessen nochmal mit Jannis den Soccer-Court besuchten, holten sich die Betreuer – angefixt von der Idee der beste Rundlaufbetreuer zu sein – nochmals Selbstvertrauen und Bewegungsausgleich beim Fußballtennis-Rundlauf mit den Kleinen ab. So gelang aus auch dem ein oder anderen Betreuer mal ins Finale einzuziehen und sogar den Titel zu erobern.
Das Abendessen war ein echter Kinderklassiker: Nudeln mit Tomatensauce. Dann war es soweit und die Zelte konnten mit ihren Darbietungen beginnen, welche von Theateraufführungen über Parodien bis hin zu trickshots reichten. Als besondere Gäste begrüßten wir unseren Sportvorstand Patrick Ziegler, der akribisch kontrollierte, ob wir nach 22 Jahren noch textsicher singen können und unseren Präsidenten Marco Feyh, der dafür Sorge trug, dass keiner der anwesenden Betreuer verdursten musste. Weitere zentrale Bestandteile des abendlichen Beisammenseins waren erneut Gottfried Hofmann, der sich überzeugen wollte, ob die Kinder die Zeltlagerlieder des ersten Abendes auch fleißig geübt hatten sowie Andre Hoffmann, der als Medienbeauftragter für unseren FSV-Kicker dokumentierte.
Den Start der Aufführung begann Zelt 1, betreut von Anna, was mit einem hervorragenden Theaterstück zu überzeugen wusste. Sie spielten den wohl nachdrücklich in Erinnerung behaltenen Überfall nach und variierten hierbei sowohl die Kulisse, als auch den Ablauf. Ein super Auftritt unserer Jüngsten! Unser zweites Zelt, betreut von Frank, stellte sich der gesamten Truppe mutigst am Lagerfeuer gegenüber und besang ein Lied über Kylian Mbappe – ein toller Vortrag. Das 3. Zelt, betreut von Martin, trug eine Parodie aus dem Schulunterricht vor. Herr Börek und seine Schüler ernteten hierfür viele Lacher und Applaus. Zelt Nummer 4, betreut von Alex, konnte aufgrund vorzeitiger Abreisen nur noch zu Zweit antreten. Dennoch wussten Eryk und Ben mit einer Parodie von „Wer wird Millionär“ durchaus bestens zu überzeugen. Neben ihren lustigen Outfits begeisterten sie mit kreativen Darbietungen. So wurde das Intro bzw. die Hintergrund-Melodie aus der Show vor den Fragen eingespielt. Zudem bereiteten sie sogar Zuschauerfragen mit vor und konnten somit das Publikum für sich gewinnen. Ein sehr unterhaltsamer und gelungener Auftritt. Schließlich war Zelt 5, betreut von Jannis, dran und führte einige wirklich gelungene trickshots vor. Hier war es v.a. die Mischung aus richtig guten Darbietungen, im Wechsel mit tollpatschigen Versuchskomponenten, die immer wieder zu Lachern führten. Zuletzt führten die Betreuer ihren Auftritt vor. Nachdem wir am ersten Abend bereits bemerkten, dass aus pädagogischen Gründen ein veraltete Zeltlagerlied nicht mehr zeitgemäß ist, wurde der „N**** Jim“ umgeschrieben und ein absoluter Hit! Nachdem der Vorsänger Alex das Lied in drei Lautstärkestufen nachsingen ließ und dieses zuletzt von allen lautstark mitgeschrien wurde, hörte man unsere topmoderne FSV-Variante wohl bis ins Tal.
Begleitet von Goffy und seiner Gitarre ließen wir den Abend schlussendlich mit den Lagerklassikern am Feuer ausklingen, während die Sterne über uns leuchteten und der Wald im Dunkeln versank. Für die Kinder gab es im Anschluss noch Marshmallows vom Stock, lecker gebraten über der Feuerglut. So konnten alle zufrieden und beseelt ins Zelt gehen. Während die Kinder dann im Zelt waren und für die Nachtwachen Markus Peter und Stefan Bahr wieder ein leckeres Fleischgericht am Lagerfeuer zubereitet wurde, verwöhnte uns Goffy mit einer spontanen und anhaltenden Zugabe weiterhin. „Goffy live in Hemschethal am Lagerfeuer“ – genial! Vielen Dank hierfür!
Freitag, 09.08.: Abschied nehmen
Am Morgen des 09.08. erwachten wir ein letztes Mal im Schutz der Zelte. Ein letztes Mal Wecken, Frühsport und gemeinsames Frühstück, so war der Plan. Da unser Zelt 5, andere Pläne zu haben schien, passierte es uns schon wieder, dass wir die Musikanlage direkt vor diesem Zelt vergaßen und jemand dummerweise auf den Play-Knopf drückte. Sehr ärgerlich für das 5er-Zelt, die daraufhin von lautstarker Musik geweckt wurden. Immerhin gelang das Aufstehen dafür umso schneller und der Plan von einem gemeinsamen Frühstück ging auf.
Dann ging es auch schon ans Packen, die Reinigung und den Abbau der Zelte. Diejenigen die bereits fertig waren beschäftigten sich mit, ihr habt es sicherlich schon geahnt, Fußballtennis-Rundlauf, Königsfrei und Werwölfe. Alles wie immer, könnte man meinen, wenn an diesem Tag nicht auch ein bisschen Wehmut mitschwingen würde. Leicht betrübt, aber auch erfüllt von Freude und Stolz über das Erlebte, werden unsere Erinnerungen an diese tollen Tage – an die Abenteuer, die Freundschaften und den Zusammenhalt – in unseren Herzen weiterleben. Die Woche verging wie in einem Rausch aus Spiel und Wettbewerb, aus Entdeckung und Gemeinschaft. Vom Fußballturnier, über den Floßbauwettbewerb, der Nachtwanderung, dem Besuchstag, der Olympiade und den plötzlichen Überfall, bei dem Heldenmut und Teamgeist gefragt waren – jeder Tag hielt neue Herausforderungen und Erlebnisse bereit. Und immer wieder kehrten wir zurück ans Lagerfeuer, wo Geschichten und Lieder, Speisen und Gelächter uns harmonisch zusammenführten.
Alle blickten auf eine absolut gelungene Woche zurück und auch die Betreuer bewerteten das Zeltlager als vollen Erfolg. Der Zusammenhalt der unterschiedlichen Jahrgänge konnte gestärkt werden, viele neue Freundschaften entstanden, keiner unserer Kinder vermisste sein Handy, seine Konsole oder den Fernseher und alle nahmen durchgängig mit Eifer und Spaß an den Angeboten teil. Die Großen betonten zur Abschlussrunde noch wie cool sie es fanden, mit den Erwachsenen noch am Feuer sitzen zu dürfen und von den Schaufelgerichten zu schnabbulieren. Im Gegenzug verdeutlichten wir den Jungs, dass es auch den Jüngeren so ging, als sie mit den Großen zusammenspielen konnten. Alles in allem eine schöne und generationenübergreifende Erfolgsgeschichte und so freuen wir uns schon besonders darauf, wenn zu den Spielen der Kleinen auch mal die Großen als Zuschauer begrüßt werden können und natürlich auch andersherum.
Mit dem Ende des Zeltlagers erklärten alle, dass sie sich schon auf eine Fortsetzung im nächsten Jahr freuen würden. Auch wir Betreuer waren uns einig und wollen das auf jeden Fall wieder anbieten. Schließlich waren wir uns nach 22 Jahren Pause selbst unsicher darüber, wie dieses Angebot angenommen werden würde. Ob wir ein Zeltlager wieder genauso anbieten können, hängt allerdings auch davon ab, ob wir wieder einen Platz erhalten werden. Wir werden aber natürlich alles daransetzen, um dies auch in 2025 wieder zu ermöglichen und weitere unvergessliche Erlebnisse für unsere Jugendspieler zu schaffen.
(Alex May und Martin Feyh)